Foto: Eröffnung der Wanderausstellung in der Beratungsstelle der DMSG Hessen in der Wittelsbacherallee in Frankfurt am Main, Phil Hubbe (Mitte) © DMSG Hessen e.V.
„Kunscht mit Spaß“ in Hessen

Hubbe: „Ich bin nicht behindert, ich werde behindert“

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Eine hessenweite Wanderausstellung soll den Dialog zwischen Menschen mit und ohne Beeinträchtigung fördern. Die gezeigten Werke sind humorvoll, ironisch und manchmal an der Grenze des Erträglichen.

Florian Aupor /

Der Landesverband Hessen e. V. der Deutsche Multiple Sklerose Gesellschaft (DMSG) hat mit dem Karikaturisten Phil Hubbe eine Wanderausstellung mit dem Namen „Kunscht macht Spaß“ initiiert, die von Oktober 2024 bis April 2025 an mehreren Orten in Hessen zu sehen ist. Der bekannte Karikaturist lebt selbst seit fast 40 Jahren mit Multiple Sklerose.

An insgesamt elf Ausstellungsorten, darunter Frankfurt, Gießen, Kassel und Darmstadt, werden außerdem lokale Kunstschaffende mit Beeinträchtigung in die Ausstellungen integriert. Ziel ist es, möglichst viele Interessierte zu erreichen, den Künstlern eine Bühne zu geben und Menschen mit und ohne Beeinträchtigung in den Dialog zu bringen. In Frankfurt ist die Ausstellung noch bis zum 22. Oktober zu sehen.

Spill: „Humor dient hier als eine ganz besondere Form des Empowerments“

Dagmar Spill aus dem Vorstand der DMSG Hessen e. V. freut sich über das Engagement des Karikaturisten: „Mit Phil Hubbe haben wir einen leidenschaftlichen Botschafter für die Arbeit der DMSG Hessen gewinnen können. Dank seines besonderen künstlerischen Umgangs mit Beeinträchtigungen, frei nach dem Motto ‚Ich bin nicht behindert, ich werde behindert‘, wollen wir mit der Wanderausstellung ein breites Publikum erreichen und für einen ehrlichen und offenen Umgang mit Behinderungen sensibilisieren.“

Eine lockere Herangehensweise an ein Thema, das für viele Menschen immer noch schwer zu greifen ist, ist aus ihrer Sicht entscheidend: „Humor dient hier als eine ganz besondere Form des Empowerments für alle und als verbindendendes Element.“

Hubbe unterstreicht die positive Wirkung von Cartoons und Humor, gerade auch für viele Betroffene: „Behinderte Menschen möchten auch als sogenannte ‚normale Menschen‘ (wobei, was heißt eigentlich normal?) behandelt werden. Das bedeutet dann auch, dass man mit ihnen über die teils absurden Situationen, mit denen sie im täglichen Leben konfrontiert sind, lachen darf. Natürlich bekomme ich auch Beschwerden von Betroffenen über meine Cartoons. Dann aber meist in der Art, dass es zu ihnen und ihrer Beeinträchtigung/Behinderung noch keinen Cartoon von mir gibt. Das zeigt, wie wichtig Humor sein kann und auch ist.“

Rehn: Cartoons sind „für den einen oder anderen durchaus hart an der Grenze des Erträglichen“

Für Benno Rehn, Geschäftsführer der DMSG Hessen e. V., möchte mit den Ausstellungen „ein vertieftes Verständnis für Inklusion im Alltag erreichen“. Das Besondere sei, dass Hubbe einer der wenigen sei, der sich traue, „Menschen mit Behinderungen mit einem Schuss Humor zu betrachten“. Auf diese Weise schaffe er es, Menschen ins Gespräch zu bringen. Dabei sieht Rehn den Schlüssel für eine bessere Inklusion „in der Kommunikation und der Beförderung von Aushandlungsprozessen“. Hubbes Kunstwerke, die „humorvoll, ironisch und für den einen oder anderen durchaus hart an der Grenze des Erträglichen“ seien, helfen dabei „genauer hinzusehen“. Wichtig sei dies, weil Inklusion gesellschaftlich erarbeitet werden müsse: „Es nutzt eben nicht, die Augen zu verschließen“.

Info
Weitere Informationen zur Wanderausstellung finden sie hier.

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